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Kapitel II "Die fünf Türme"

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Tagebuchauszug von Noralee (9)

Ich weiß nicht ob ich Bruder Derion für seine Geduld beneiden sollte oder ob sie mich wütend machte. Endlos lang redete er auf Osborn ein und fand für jeden Selbstzweifel Osborns eine passende Entgegnung. Auch Gerald versucht triftige Gründe dafür zu finden warum Osborn uns weiterhin Begleiten sollte, ich hielt mich zurück. Irgendwann flüchtete Osborn in eine der Hütten und ließ keinen herein. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich das er dahin geht wo ich nicht bin. Ich habe diesen blöden Kerl die ganze Nacht betüdelt wie ein Baby. Habe seinem unverständlichen Gebrabbel gelauscht und ihn getröstet. Sogar sein Erbrochenes habe ich weggewischt. Das hat mir nichts ausgemacht. Aber sein jetziges Gejammer ekelte mich an. Wir beratschlagten wie es weitergehen sollte: Calimar wollte nach Süden um den Bund zu informieren. Felix erklärte sich bereit Beckerich nach Winterfell zurück zu bringen und wollte dann die Barbaren im Norden aufsuchen, die sich, nach Calimars Aussage, an bestimmten Plätzen (Tings) sammelten. Wir entschlossen uns unter die Erde zu gehen um den Mittleren Turm zu finden und von dort aus nach dem Südturm zu suchen. Derion informierte Osborn über unser Vorhaben aber sein Wunsch, Osborn möge uns begleiten, wurde mit einem geworfenen Krug der an der Tür zerschellte, beantwortet. Calimar erklärte sich bereit, sich noch um die Gefangenen zu kümmern, damit sie uns nicht verraten konnten. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Er hatte mich gebeten mich um Osborn zu kümmern. Und ich war nicht gewillt diesem Wunsch nachzukommen. Irgendwie stand das unausgesprochen im Raum. Bevor ich die Hütte verließ, warnte er mich noch vor Felix. Warum? Felix! Ich bat ihn, sich um Liv zu kümmern. Ich werde meine Stute vermissen, war sie doch die letzte Vertraute die mich mit der Heimat verband. Der Abschied von Felix war genauso irritierend wie jeder andere Moment in dem wir uns Nahe waren. Was sollte ich ihm sagen? Das mich die Zeit mit ihm völlig aus der Bahn geworfen hatte und das ich wünschte wir könnte zusammen weiterziehen? Das spürte er. Das ich ihn vermissen werde und das er auf sich aufpassen sollte? Das wusste er. Immer wenn er da war gingen mir die Worte aus. Das macht mich wütend. Ich bin sicher Felix war froh darüber. Möge der Eine schützend seine Hand über ihn halten und geben das wir uns wieder sehen.

Gerald schien meine Unsicherheit zu spüren und kümmerte sich um mein Gepäck. Er fragte sogar ob es auch nicht zu schwer für mich sei und ob man noch etwas umpacken sollte. Ich war ihm dankbar für seine Fürsorge. Die Reise durch den Tunnel war wenig abwechslungsreich. Es gab weder „Kachelbilder“ noch Nischen für Rastplätze. Ich bemühte mich um meine Gefährten. Ich wollte herausfinden wer sie waren. Ich hoffe dass wir von Weggefährten zu Freunden werden können. Irgendwie habe ich das Gefühl wir werden noch lange Zeit zusammenbleiben. In der vierten Nacht unter der Erde hatte ich einen seltsamen Traum?: Eine Stimme flüstert meinen Namen. Noralee hörst du mich? Wer ist da? Ein Freund. Dann nenne deinen Namen. Ich habe viele Namen. Nenn mich wie du magst. Was willst du? Bei dir sein. Dann zeige dich. Das kann ich nicht. Es tut mir Leid. Ich komme wieder. In der Nacht darauf hat Bruder Derion eine seiner Visionen in denen er durch andere Augen sieht. Er steht mit nackten Füssen im Schnee und überblickt eine schneebedeckte Landschaft als er einen warmen Atem an seinem nackten Arm spürt. Sein Esel steht neben ihm. Er sieht eine zarte kleine Hand die dem Esel über den Kopf streichelt und spürt das zottige Fell zwischen den Fingern. Als wir weiterreisen erzählten wir uns von unseren Familien. Wehmut kam in mir auf als ich von Josha erzählte. Da hörte ich plötzlich das Flüstern aus meinem Traum wieder: Du musst nicht traurig sein. Anscheinen hatten die anderen nichts gehört. Ich wollte schnell weiter.

Nach sieben Tagen erreichten wir das Ende des Ganges und standen vor einem seltsamen Tor. Unser Licht flackerte und wurde dunkler. Das Tor bestand aus eine Art Milchglas in dem ein weißer Neben zu wabern schien. Dahinter konnte man schemenhaft einen kristallförmigen Raum erkenn in dessen Mitte zwei Figuren standen. Derion berührte die Fläche mit der Hand. Sie fühlte sich eiskalt an und die Kälte kroch den Arm hinauf durch den ganzen Körper. Derion wollte als erstes durch das Tor treten. Wir banden ihm ein Seil um die Hüften und er schritt durch das Tor. Der Nebel wirbelte umher und mit einer unfassbaren Geschwindigkeit wurde Gerald das Seil aus den Händen gerissen so dass er sich Verbrennungen in den Handflächen zuzog. So schnell wie es begann, war es auch schon wieder vorbei. Gerald hielt das Ende des Seils noch in den Händen, das Seil selbst lag vor dem Tor auf dem Boden zusammengerollt und das andere Ende verschwand auf Hüfthöhe im Tor. Ich rief nach Derion. Nach dem zweiten Mal antwortete er mit leiser unsicherer Stimme. Noch bevor ich etwas sagen konnte, drückte Gerald mir das Seil in die Hand und meinte er ginge Nachsehen ich solle warten. Kein schönes Gefühl aber ich tat was er sagte. Zum Glück dauerte es nicht lange bis ich seine Stimme wieder hörte: Schnell Noralee ich brauche deine Hilfe. Zieh dir was Warmes an es wird etwas kalt.“ Die Zeit wollte ich mir jedoch nicht nehmen. Und im Nachhinein weiß ich auch dass nichts von dem was ich im Gepäck hatte mich vor dem hätte schützen können was über mich hereinbrach als ich durch das Tor schritt. Ich wurde durch die Zeit gewirbelt. Ein reißen und ziehen durchzuckte meinen ganzen Körper, bohrte sich durch meinen Verstand und zerriss mich in die kleinsten Bestandteile meines Seins. Endlose Qualen peinigten und zerkauten mich und spuckten mich schließlich auf der anderen Seite des Tores wieder aus, wo ich mich zusammengekrümmt auf allen vieren neben Derion wieder fand dem es ähnlich wie mir erging. Warum Gerald verschont wurde war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Er bemühte sich uns wieder auf die Beine zu kriegen und nach einer Weile sahen wir uns den seltsamen Raum an. Wir standen auf einem Glasboden, umgeben von 16 Seiten aus Blinden Spiegeln die die Form eines Kristalls bildeten. In oder hinter den Spiegeln waberten dunkele Schatten. Durch den Glasboden erkannten wir, dass der Raum dort weitergeht und so die Kristallform komplettierte. An 12 Spiegeln entdeckten wir Münzen aus Metall die ähnliche Symbole zeigten wie die, die auch auf der Engelsklinge zu finden waren. Die 4 Spiegel ohne Münze waren die jeweiligen Ausgänge zu den 4 Türmen. In der Mitte des Raumes standen auf einem Sockel zwei Statuen aus elfenbeinfarbenem Marmor. Die Abbilder eines Mannes und einer Frau die sich gegenüberstanden und gemeinsam eine Kristallkugel hielten. Die Figuren erkannten wir als die, deren Bilder auf den Geheimtüren zu finden sind. Die Frau trug einen Stirnreif und der Mann einen Armreif die beide aus dem gleichen Material zu sein schienen wie die Engelsklinge. Gerald entdeckte auf dem Boden vier Tetraide-Splitter die sich aus der Kugel gelöst hatten. Als er sie aufnehmen wollte, bekam er einen Schlag. Eine eingehende Untersuchung der Tetraide ergab, dass sowohl Derion als auch ich jeweils einen nehmen konnten ohne dass uns etwas geschah. Ich wusste das du es kannst erklang ein Flüstern in meinem Kopf. Und Derion hörte ein Kinderlachen das ihm aus einer seiner Visionen bekannt war. Wenn man einen Tetraid in der Hand hielt, begann er zu Leuchten und passte sich Rasch der Körpertemperatur an so dass er angenehm in der Hand lag. Außerdem fand man fast automatisch das passende Gegenstück und nachdem wir die verschieden Hologramm-Symbole abgemalt hatten die sich darin spiegelten, stellten wir fest dass es ein Symbol gab, dass auf allen Tetraiden gleich war. Mit diesem Symbol nach außen, stecken wir die Tetraide in die Kristallkugel. Das Ergebnis war ein wahrer Augenöffner. In der Mitte der Kugel war das Symbol deutlich zu sehen. Die fugen um die Spiegel an den Wänden, begannen zu leuchten und ein gleißendes Licht breitete sich aus ohne uns jedoch zu blenden. Zudem waren die Spiegel nicht länger Blind sondern spiegelten das Licht um ein vielfaches zurück. Die Schatten darin oder dahinter waren verschwunden. Ein feines Kribbeln ging durch unsere Körper und verebbte langsam wieder. Es dauerte eine ganze Weile bis der erste von uns seine Sprache wieder fand. Bruder Derion hielt eine Messe für uns. Bei so mancher Äußerung Bruder Derions auf unserem Weg fragte ich mich schon, warum er ein Priester wurde und ob er wohl die richtige Wahl getroffen hatte. Ich werde mir diese Frage nie wieder stellen. Niemals zuvor erlebte ich eine so ergreifende Messe. Jedes von Derions Worten erreichte mein Herz und ergriff meine Seele. Möge er mir verzeihen dass ich ihn so unterschätzte. Die Choräle die wir sangen, hallten noch lange nach. Sowohl von den Wänden als auch in uns. Nach einer langen Rast und anfänglichem zögern weckte Derion meinen Forschergeist. Wir testen die Tetraide weiter aus und stellten fest, dass das Symbol das ich dem Spiegelsaal im schwarzen Turm zuordnete, nach außen gekehrt einen Durchgang in genau diesen Saal freigab. Natürlich musste ich sofort ausprobieren ob es klappte und fand mich mit nur einem Schritt im, viele Meilen entfernten, Schwarzen Turm wieder. Meine arrogante Selbstzufriedenheit wurde schlagartig von der grauenhaften und ernüchternden Erkenntnis getrübt, dass nur eine Etage über mir dutzende von verstümmelten Leichen vermoderten. Hastig kehrte ich zurück. Die anderen Symbole öffneten keine Türen sondern zeigten nur undurchlässigen, dunklen Nebel. Entweder gab es diese Tore nicht mehr, oder man musste sie erst gesehen haben bevor man sie aktivieren konnte. Zu guter letzt war es Gerald der herausfand, dass er das Tor zu diesem Raum unbeschadet passieren konnte weil er das Schwert bei sich trug. Da hätte ich ja auch drauf kommen können. Ich bin immer wieder überrascht was der Schlag auf seinen Kopf bewirkt hat. Bisher hat es ihn nett, einfühlsam und klug gemacht. Was wohl als nächstes kommt? Wir haben uns entschlossen dass Derion den Armreif und ich den Stirnreif der Statuen ausleihen werden. Mir liegt sehr viel daran, dass wir die Gegenstände zurück an diesen merkwürdigen Ort bringen werden. Fast kommt es mir so vor als würde ich eine Reliquie aus einer Kirche stehlen. Daher gaben wir ein feierliches Versprechen ab, dass wir die Gegenstände zurückbringen werden. Die Schmuckstücke haben ebenso wie die Engelsklinge eingravierte Symbole. Mit ihnen fällt das durchschreiten des Tores in Richtung Südtor wesentlich leichter. Vor unserem Aufbruch legen wir die Tetraide so in die Kristallkugel dass alle gleichen Symbole nach außen gerichtet sind.

Auch der Gang zum Südturm weist weder „Kachelbilder“ noch Rastnischen auf. Die Tatsache dass wir uns nun miteinander unterhalten und uns zuhören macht das Reisen angenehmer und lässt die Zeit schneller verstreichen. Die paar Tage zum Perlmutturm sind schnell gereist. Als wir das Tor erreichen ist es mit einem schweren Balken verriegelt. Gemeinsam offnen wir das Tor. Dahinter befindet sich ein großer Raum der nach hinten abfällt und bis zur hälfte mit knietiefem Salzwasser überflutet ist. Links und rechts gehen die bekannten Tore zu den anderen Gängen ab. Auf der Gegenüberliegenden Seite befindet sie eine halbgeöffnete Geheime Drehtür wie wir sie aus dem Schwarzen Turm kennen. Mitten im Raum, noch auf dem Trockenen, findet sich auch wieder einer dieser großen Spiegel der von der Statur Miriamels gehalten wird. Ein Blick aus der Nähe in den Spiegel zeigt den Kristallraum und ein Test mit der Hand macht deutlich, dass man durch den Spiegel in den Kristallraum gelangen kann. Spontan kommt uns das passende Symbol in den Sinn. Ich fühle mich wie in ein Märchen versetzt. Alles hier ist aus Perlmut. Die Wände, die Decke, der Boden. Die Wellen die ich beim Laufen durch das knietiefe Wasser schlage spiegeln sich vielfach an den Perlmutwänden wieder und bilden bizarre Muster. Ich erwarte fast das jeden Moment Lumimaris um die Ecke kommt und uns fragt was wir uns erlauben so einfach in ihren Turm einzudringen. Und als ich tatsächlich eine Bewegung im Wasser wahrnehme bekomme ich es mit der Angst zu tun und halte mich hinter Gerald. Zum Glück sind es nur Fische. Auch wenn sich da noch etwas größeres durch das Wasser zu bewegen schein, bekommen wir es jedoch nicht zu sehen. Wir folgen Gerald zur Geheimtür deren Rückseite dieselbe Schlachtszene zeigt wie die anderen Geheimtüren die wir gefunden haben. Auch hier steckt ein Kristall als Schlüssel im Bild. Der Raum dahinter war bis zur Mitte knietief unter Wasser. Danach führten Treppen weiter in die tiefe. So, das das Wasser gut 3 Schritt tief wurde. Die Drei Gänge die am Ende des Raumes zu sehen waren, waren nach wenigen Schritten bis zur Decke überflutet. Gerald fragte mich ob ich Licht zaubern könne um besser sehen zu können. Es ist nach wie vor seltsam offen vor anderen zu Zaubern. Einerseits erfüllt mich mein Können mit Stolz. Ich weiß dass ich das gut kann. Selbst Meister Krynn war oft beeindruckt. Auf der anderen Seite ernte ich, selbst wenn sie mich zum Zaubern auffordern, statt Lob oder Anerkennung, Irritation, Angst und Verachtung. Ich zögerte kurz und erhellte dann den Boden. Ohne die anderen Anzusehen hielt ich mich nach wie vor hinter Gerald. Wir entschlossen uns zu Rasten und sollten Morgen überlegen wie es weitergeht. Ich erzählte noch einmal die Geschichte von Lumimaris und sang die Lieder die sich um sie rankten. Mir gefiel die Vorstellung, dass sie irgendwo im Schatten diesen Geschichten lauschte und so erfuhr dass die Menschen sie nicht für Böse hielten oder gar vergessen hatten.

Tagebuchauszug von Gerald Fletcher (10)

Wow! Das ist wohl die riesigste Bibliothek jenseits von Raverra, jedenfalls laut Derion. Große, teilweise schon eingefallene Regale, fein gearbeitete Statuen und imposante Fresken. Es sieht alles sehr alt und zerbrechlich aus. Leider scheinen die meisten Bücher schon etwas angegriffen, aber das wird Noralee egal sein. Die kleine Bücherratte wird sich hier schon durchwuseln, wenn wir ihr so lange Zeit gewähren wollen. Aber da ist noch das Problem mit Anton dem Schlächter, auf das uns Kells Oakhard aufmerksam gemacht hat. Aber vielleicht sollte ich ein paar Stunden zurückgehen und die Geschichte von vorne anfangen. Wir waren gerade einen guten Tag im Perlmutturm und hatten uns zur Rast begeben, als wir ein plätscherndes Geräusch in dem Raum hinter der Geheimtür hörten. Es schien etwas aus dem Wasser zu kommen. Sofort zog ich meine Schwerter und trat in den Schatten. Derion und Noralee taten es mir gleich. Wir erkannten eine Person, wahrscheinlich männlich. Ein Ruf. Derion gab Antwort, meine Hand klatschte auf meine Stirn und ein böser Blick ging Richtung Derion. Das Wesen näherte sich. Ich blieb im Schatten, blieb ruhig. Versuchte mit Hilfe von Zeichen Derion und Noralee zu der gleichen Aktion zu bewegen. Vergeblich! Noralee fing an los zu plappern (keine Disziplin, die beiden!). Mittlerweile war der Fremde an der Tür. Er ist ca. 1,80 m groß, sah menschlich und durchtrainiert aus, aber seine Haut wirkte irgendwie komisch. Ist das ein weiteres missglücktes Experiment von damals? Noralee vermutete eine Wasserleiche, die auferstanden sei. Klar, ein Zombie. Was kommt als nächstes? Vampire? Derion ging zu dem Wesen und fragte nach seinem Namen. Er gab an, das er „Kells Oakhard“ sei. Er sei von der Oberfläche des Sees hinuntergetaucht. Bei den Temperaturen eine beachtliche, wenn auch nicht unmögliche Leistung. Noralee trat aus den Schatten. Kells machte eine Verbeugung, welche in dieser Situation eher komisch wirkte. Bei genauerem Hinschauen fiel mir und den anderen die beiden Amulette auf. Einmal das Zeichen des Einen, was aber nicht so seltsam war. Viel mehr das andere, welches aus Holz war und wo die Hälfte zu fehlen schien. Es erinnerte an die beiden Hälften, die Calimar und Osborn trugen. Als nächstes fiel mir sein Jagdmesser auf. Kells machte Andeutungen, dass er nicht alleine war und oben Leute auf ihn warten würden. Mit diesen Worten trat er näher, ignoriert dabei aber Noralee, welche ihm eine Decke anbieten wollte. Etwas in ihrer Ehre verletzt, zog sie sich ans Feuer zurück (schmollend!). Nun erkannte man auch, dass er sich mit Fett eingerieben hatte, um der Kälte des Wassers trotzen zu können. Der Typ schien gut ausgebildet zu sein, aber ich konnte ihn noch nicht richtig einschätzen. Hielt mich weiter im Schatten. Derion sprach ihn auf sein Amulett an und erzählte, das er so ähnliche schon mal gesehen hatte. Kells wollte wissen wo, aber Derion gab nur an, dass zwei weitere Personen diese tragen würden. Auf die erneute Frage seitens Derion, was ihn hier runter führte, gab er an, das er jemand suchen würde. Daraufhin trat ich aus den Schatten, meine Schwerter immer noch in den Händen und fragte, wen er denn suche. Ich hatte mich nicht getäuscht, er war ausgebildet, vermutlich auch militärisch. Er trat sofort zwei Schritte zurück und blickte mich abwartend an. Er schätzte mich und meine Waffen ein und erkannte wohl, das ich ihm gefährlich werden konnte. Ich packte die Schwerter weg, damit er sich entspannen konnte. Auf meine Frage bekamen wir eine mehr als beunruhigende Antwort. Er war auf der Suche nach Anton dem Schlächter. Wir hatten alle gehofft, das er damals in Achtelsbach den Tod fand, aber dem war wohl nicht so. Nachdem wir uns von dem Schock erholt hatten, begannen wir verhalten, gegenseitig Informationen auszutauschen. Wir erfuhren dadurch, das er ein Kundschafter der Inquisition sei, welcher den Auftrag hatte, Antons Spur aufzunehmen, ihn zu jagen und ihn entweder zur Strecke zu bringen oder Verstärkung zu holen. Diesen Auftrag bekam er vom Großinquisitorin Johanna von Tarlan persönlich. Diese hatte wohl, nach den Vorfällen in Achtelsbach, Großinquisitor Barnabas nach Raverra ab beordert. Kells war seit gut vier Wochen auf Antons Fährte und war ihr bis zum Rande des Sees gefolgt. Dort verlor sich die Spur. Das einzig auffällige war das Loch im Eis, welches ca. nur ein halben Tag alt sein konnte. Durch dieses war Kells dann durchgebrochen und hierher geschwommen. Während des Gespräches gab Derion ihm etwas von meinem Weinbrand, zum Aufwärmen. Welch eine Verschwendung!!! Beim Militär hätte man ihn dafür an die Wand gestellt!!! Wir erfuhren von Kells, dass er von Zieheltern aufgezogen wurde und zwei Stiefbrüder (Franz und Josef) hatte. Seine wahren Eltern haben die Namen Toralf und Nalina. Von dem Amulett schien er nichts weiter zu wissen oder wollte nicht mehr dazu erzählen. Hatte ja auch keinen Grund, uns großartig zu trauen. Auch die Diskussion zwischen Noralee und Derion, bezüglich der falschen Engel und Derions Erzählung seiner Visionen des Einen oder wem auch immer und die verlorene Schutzwirkung der Mauer halfen wohl auch nicht, vertrauensvoller zu erscheinen. Am liebsten hätte er uns wohl sofort als Ketzer auf den Scheiterhaufen geworfen. Er war halt ein Kind der Inquisition und hatte auch nicht die Dinge gesehen und erlebt, welche wir in den letzten Monaten erleben durften. Ansonsten wäre sein Weltbild bzw. Glauben wohl auch ins Wanken geraten. Zudem befanden wir uns an einem Ort, welchen wir durch ein geheimes Tunnelsystem erreicht hatten, von dem auch nur wenige wissen konnten. Kells musste erst mal den halben See durchtauchen. Aber dadurch wussten wir jetzt, das wir uns wohl in einem Teil der Bibliothek befinden mussten, obwohl wir oder Kells noch keine Bücher gesehen hatten. Nur einmal war ich kurz davor, ihm den Kopf abzuschlagen. Er hatte sein Leben wohl nur Derion zu verdanken, welcher mir beruhigend die Hand auf die Schulter legte, nachdem Kells, unwissend, meinen Ziehvater Gregorius beleidigt hatte. Aber was sollte Anton hier unten wollen? Sucht er ein Buch oder mehrere? Zu welchem Zweck? Kells konnte auch nur Vermutungen anstellen, aber sein Instinkt sagte ihm, das Anton sich hier unten befinden musste. Es half alles nichts und da wir Anton auch nicht sehr freundlich gegenüber standen, bot Derion kurzerhand unsere Hilfe an, diesen zur Strecke zu bringen. Das weitere Vorgehen war schnell erörtert. Wir lassen Kells vortauchen, um geeignete Stellen mit Luftblasen zu finden und folgen ihm dann in den noch unbekannten Teil des Gebäudes. Noralee und Derion trauten sich dieses ohne weiteres zu, also hatte ich auch keine Einwände. Zuvor musste Kells aber noch seinen Begleitern bescheid sagen. Von wegen fünf Schwerbewaffnete. Ein Barde! Noralee lag doch richtig mit ihrer Vermutung, dass uns Kells bezüglich seiner Begleitung angelogen hatte. Als Kells dann weg war, fragten wir uns, ob Kells und Osborn Halbbrüder sein konnten. Auszuschließen wäre es ja nicht. Noralee gab ich noch den Hinweis, sich mit dem Zaubern zurück zu halten und dieses nur im Notfall einzusetzen. Sie schaute mich etwas vorwurfsvoll an, frei nach dem Motto: “Hältst du mich für so blöd?“. Wenig später tauchte Kells dann wieder auf, mit seinem Begleiter. Dieser stellte sich als „Clements von Bertano“ vor. Noralee schien ihn zu kennen, hatte anscheinend alle seine Werke gelesen (Bücherratte, ich sagte es ja). Ich kannte ihm vom Namen her, aber er schien auch über mich etwas zu wissen, nachdem ich meinen Namen genannt hatte. Jedenfalls hörte er nicht mehr auf zu reden und plapperte auch Dinge aus, welche Kells noch für sich behalten wollte, wir aber im Grunde schon wussten. Kells Blick sagte alles. Es würde ihm keine schlaflosen Nächte bereiten, sollte Clements zufällig nicht mehr aus dem See auftauchen. Wir bereiteten uns dann auf den Tauchgang vor, immer in Begleitung der Labertasche. Hoffentlich hält der wenigstens unter Wasser die Klappe. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber ich fange an, Beckerich zu vermissen. Den konnte man wenigsten abstellen! Ich band Noralee und Derion bei mir ans Seil und vergewisserte mich noch mal, ob alles richtig fest saß. Nachdem ich mich dann etwas nass gemacht und an die Kühle des Wassers gewöhnt hatte, tauchte ich unter. Es war schon sehr erstaunlich, wie sich mir diese Unterwasserwelt darstellte, nachdem ich mich an das Salzwasser und die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Alles bestand aus Perlmutt und alles war ohne irgendwelche Ablagerung. O.k., einige Algen und Muscheln hier und da, aber nicht so, als wie man das bei Schiffen kannte, welche Jahre über die Meere fuhren - und die Stadt war über Hunderte von Jahren unter Wasser. Von der Tierwelt bekam ich nicht allzuviel mit, da ich mich mehr darauf konzentrierte, hinter Kells zu bleiben und Noralee und Derion nicht zu sehr anzustrengen. Diese hielten aber erstaunlich gut mit und machten so ihre eigenen Entdeckungen. Nach dem nächsten Luft holen ging es dann langsam in den unbekannten Teil der Stadt. Plötzlich zog Noralee an dem Seil und deutete in eine Richtung. Aber als ich mich dorthin drehte, sah ich nichts ungewöhnliches. Diese kurze Ablenkung hatte aber gereicht, Kells aus den Augen zu verlieren. Ich geriet etwas in Panik (peinlich!) und auch Noralee und Derion merkten, dass etwas nicht stimmte. Zum Glück sah ich aber eine Sekunde später eine Bewegung und hielt darauf zu. Es war Kells, gefolgt von Clements. Das war knapp! Nach der nächsten Luftblase wurde es dann richtig schlimm. Ich bemerkte erst nichts, dann gab es plötzlich eine Veränderung im Wasser, eine Art Druckwelle. Plötzlich zog jemand heftig am Seil. Als ich mich umsah, brauchte ich erst mal ein, zwei Sekunden, bevor ich reagieren konnte. Ich sah Derion auf dem Grund in einer Luftblase. An ihm hatte sich eine Muräne verbissen und zwar im Gesicht. Ohne weiter nachzudenken zog ich die Engelsklinge, zerschnitt das Seil und schwamm, vorbei an Noralee, Richtung Luftblase. Kaum war ich in der Luftblase zerteilte ich die Moräne in einer fließenden Bewegung. Als nächstes legte ich Derion auf den Boden. Noralee fing sofort mit der Ersthilfe an. Ich versuchte die Muräne von Derion zu lösen, aber ohne Hebel war dieses schwierig. Die Engelsklinge war zu groß. Gut, das Noralee einen Zierdolch dabei hatte, damit ging es dann besser, aber auch nicht schneller. Clements und Kells tauchten dann auf. Kells wunderte sich zwar über die Luftblase am Boden, sagte aber nichts. Clements hatte dann die gute Idee, die Maulmuskeln der Muräne zu durchtrennen. Da dieses mit dem Zierdolch (Spielzeug!) zu lange dauern würde und die Engelsklinge zu ungenau dafür war, nahm er seinen Rapier. Nach ein, zwei Schnitten konnte ich die Muräne endlich von Derion abtrennen und das Blut floss stärker. Auf einmal kam eine zweite Moräne angeschossen. Diese tauchte in die Luftblase ein, flog zwei Meter im freien Fall, klatschte verwundert auf den Boden auf und zappelte sich wieder aus der Luftblase raus. Wäre echt lustig gewesen, wenn Derion nicht so fertig ausgesehen hätte. Wir mussten ihn an „Land“ bringen. Noralee schickte Kells aus, um einen geeigneten Platz zu finden. Nach ca. zehn Minuten kehrte er zurück. Er hatte einen geeigneten Platz gefunden. Ich ließ mir die Richtung ungefähr beschreiben. Noralee schickte Kells und Clements dann vor, band sich und Derion mit dem Seil zusammen und gab mir das Endstück. Ich band mir das Seil um und holte noch mal tief Luft. Dann ließ Noralee die Luftblase zusammen schrumpfen, bis diese nur noch Derions und ihren Kopf umschloss. Sobald ich mich wieder im Wasser befand, folgte ich Kells und zog die beiden hinter mir her. Nach einem kurzen Stück unter Wasser erreichten wir die Kammer, wo Kells und Clements schon auf uns warteten. Wir legten Derion erst mal auf den Boden und Noralee kümmerte sich weiter um ihn. Komisch, warum war es hier so dunkel? Dann sah ich es. Diese Kammer bestand aus Stein und nicht aus Perlmut. Was hatte das denn wieder zu bedeuten? Am Ende der Kammer befand sich ein zweiflügliges, hölzernes Tor, welches aber schon ziemlich marode aussah. Kells und ich öffneten das Tor und dann standen wir dort, wo meine Erzählung begann. Ob wir Noralee hier wohl jemals wieder raus bekommen????????

Tagebuchauszug von Clements von Bertano (12)

Es ist der Tag des Gedenkens an die Toten und das Tor zur stillen Zeit des Winters. Einer der Tage, an denen ein geschickter Barde wohl sein Glück machen kann, wenn er denn die Verse nur recht schmiedet und vor Leuten mit genügend Gold spricht. Nun, zurzeit muss das Verseschmieden wohl genügen…Dafür habe ich wieder jenes Grummeln im Bauch, das mir sagt, dass ich Zeuge einer jener Geschichten werde, die es einfach wert sind, auch noch in den Ohren unserer Nachfahren zu klingen. Ja, ich spüre ihn ganz genau, diesen seltenen Vogel, der sich in mir regt und sich die Luft erheben will, auf dass die Leute ihm sehnsuchtsvoll nachschauen, wenn er sich erzählt in die Lüfte schwingt.

Tja, Clemens, du hast eben doch den richtigen Instinkt gehabt, dich auf Fährte Kells zu setzen. Musst nur mal wieder höllisch aufpassen, dass du diesmal nicht die Fährte wieder verlierst, denn in diesen alten Ruinen unter dem See, die selbst aus einer alten Geschichte entsprungen sind, weht der Odem der großen Geschichte und ich muss doch gestehen, dass der Moment selbst mich ergreift.

Dieser Arondianer, Derion, gab sein Leben hin, damit der Hexer, dem Kells nachgespürt hat, seine finstere Seele aushauchen konnte. Über seinen Leichnam gebeugt weint jene Dame aus dem Süden, Noralee von Lycidas, heiße Tränen. Kells verströmt einen Strom der Wut, fast scheint es so, als ob er es bedauere, noch am Leben zu sein. Und jener Krieger, Gerald scheint gar zu einer Statue erstarrt, die auf dem Schwert lehnt, dass von einer durchaus anderen Beschaffenheit ist, als die meisten Schwerter, die ich bislang sehen durfte.

Noralee ist die erste, die sich wieder regt. Sie tut kund, dass sie Bruder Derion an einen Ort bringen möchte, den sie den „Mittleren Turm“ nennt. Wer bin ich, dass ich einer Dame widerspräche. Dann wendet sie sich an Gerald, der so etwas wie ihr Beschützer zu sein scheint: „Du hast mir deinen Schwertarm versprochen. Gilt das noch?“ Gerald Antwort ist ebenfalls wie für die Bühne geschaffen: „Ja, das gilt noch“. Großartig! Klar, prägnant und bewegend.

Jäh werde ich aus meinen Gedanken gerissen und höre eine Geschichte, die - wie der alte Gerulf gesagt hätte - mir fast die Ohren abfallen ließ:

Noralee erläuterte, dass das wohlbekannte Zeichen des Einen gleichzeitig für fünf Türme stände und in einem davon – namentlich dem aus Perlmutt – befänden wir uns jetzt. Und außerdem hätte die Große Mauer ihre Schutzkraft verloren, dies könne sie genau spüren, schließlich sei sie eine Magierin. Sie sei mit ihren Gefährten auf der Suche nach Kalimar – sie meint wohl tatsächlich den Gelehrten aus dem Süden - gewesen, der von der Kirche des Einen im Grünen Turm gefangen gehalten und bitterlich gequält worden sei. Vielleicht deswegen, wel er auch ein Magier ist? Auf ihrem Weg seien sie in Achtelsbach gewesen, als die Engel die dortige Kirche in Brand gesteckt hätten. Als sie den Engeln dann gefolgt seien, hätten sie einen wunderbaren Ort des alten Glaubens aufgefunden und dort die sterbende Ravinell und jenes Schwert, das Gerald nun führt und auch bereitwillig zeigt. Tatsächlich habe ich nie zuvor solche Zeichen gesehen, wie sie das Schwert schmückten.

Nachdem Kalimar befreit wurde, seien sie unter den wilden Nordlanden hindurch bis zum schwarzen Turm gewandert und hätten dort das sagenhaft Tha’Anuiel gefunden, die Stadt der Engel. An jenem Ort habe die Kirche mittels einer gewissen Maria Numales 26 vorher geraubte Kinder geschafft, um Engel aus ihnen zu machen, allerdings sei dies erst gelungen, nachdem zuvörderst Monster geschaffen worden seien, die dann alles verwüstet hätten. Dies alles konnten sie einem alten Buch entnehmen, dass von einem gewissen „L“ herrührte. Dieser sollte kein geringerer sein als ausgerechnet Erzbischof Lazarus, der erste Berater des Königs des Südens. Und eines jener Engelkinder sei eigentlich ein Bruder Geralds. Oh, und eines jener schwarzen Monster haben sie auch gesehen.

Bruder Derion sei nicht nur Heiler sondern auch ein Mann, der ständig Visionen gehabt habe. In einer dieser Visionen, der sie alle teilhaftig geworden seien, sahen die Gefährten, wie Engel ein Siegel aus einem großen Portal entfernten, hinter dem der Schläfer gefangen gewesen sei. Und dann sei dieses Siegel zu einer Krone geworden. Unwillkürlich muss ich an den Text des Beledanus, den wir hier aufgefunden haben, denken. In einer weiteren Vision wurde offenbart, dass Lazarus ein Heilmittel für den Pontifex suche und dass jene Menschengel ihn als den Einen ansähen. Anschließend seien die Gefährten in den mittleren Turm gereist und hätten dort in einer großen Kristallsphäre eine gar wundersame Kugel sowie weitere Artefakte, namentlich einen Stirn- und einen Armreif, gefunden. Alsdann seien sie zum Perlmuttturm gereist, in dem wir uns nun befänden.

Ich muss gestehen, dass diese dürren Worte der aufrechten Dame ein wenig Unrecht tun, denn es ist kalr wie Quellwasser, dass sie an das glaubt, was sie und Gerald in recht lebhaften Worten zu erzählen wissen. Aber es als bare Münze zu nehmen, ist wahrlich keine leichte Aufgabe und ein kurzer Blickkontakt zu Kells bestätigt mir, dass er eher noch skeptischer ist.

Trotzdem schlägt mein Herz ein wenig schneller, als wir uns aufmachen, um die sterblichen Überreste Bruder Derions in jenen mittleren Turm zu bringen. Die Leiche des Hexers lassen wir einstweilen liegen, haben wir doch keine Möglichkeit, ihn hier zur Ruhe zu legen.

Wenig später sind wir wieder in jenem großen Saal, der von der Statue Miriamels beherrscht wird, die in mir eine gewisse Resonanz entfacht. Eine Erinnerung an eine andere Geschichte? Fast nehme ich dies an, denn solch eine Statue hätte ich in meiner Erinnerung präsenter, wenn ich sie schon einmal gesehen hätte. Oder etwas in ihrer Art. Vielleicht etwas aus der Zeit meiner Bildung in Caer Andorath…

Gerald nimmt mich beim Arm und gemeinsam treten wir auf den Spiegel zu, dessen Oberfläche sich wie Wasser um uns schließt, uns verschlingt. Was dann folgt, kann ich kaum beschreiben: Alles zerfällt, es gibt kein oben und kein unten, ich scheine gleichzeitig in mich selbst zu stürzen und mich über alle Welt auszubreiten, während meine Stimme gleichsam erfriert.

Als ich langsam und zitternd wieder zu Atem komme, stehe ich tatsächlich inmitten jener Kristallwölbung, die mir beschrieben wurde. Nur undeutlich nehme ich wahr, dass auch Noralee und Kells wie von Zauberhand erscheinen, habe ich doch mehr als genug damit zu tun, mir die wahrhaft prächtigen Einzelheiten zu merken.

Nachdem Bruder Derion vor den Statuen und der Kugel aufgebahrt ist, vollführen wir das Ritual der Erinnerung und Ehrung. Ich selbst weiß wenig zu sagen und möchte angesichts des gezeigten Mutes auch nicht in bloße Floskeln verfallen. Gerald hält sich – wie dies seine Art zu sein scheint – eher kurz, nennt den Bruder Kamerad, treuen Freund und Lebensretter und gibt seiner Hoffung Ausdruck, dass Derion gefunden haben möge, was er gesucht hat. Kells betont noch einmal das Opfer, dass der Heiler für uns gebracht hat, auch wenn er es selbst nicht verstehe. Außerdem gibt er seiner Hoffnung Ausdruck, dass „er die Wahrheit ans Licht bringen könne“. Die wohl bewegendsten Worte fand Noralee, die in mir den aufrichtigen Wunsch wecken, diesen Priester näher kennen gelernt zu haben.

Anschließend ist uns allen nicht nach großen Worten zumute, so dass wir uns zur Ruhe begeben.

Ob es an diesem deutlich weihevollen Ort liegen mag? Zumindest Noralee und Gerald träumen erstaunlich klar Folgendes:

Noralee erzählt, dass sie wieder Bruder Derions Tod gesehen habe, sie habe das Gefühl gehabt in einem Blutstrom zu ertrinken. Dann habe sich eine Hand auf ihre Schulter gelegt und sie gerettet. Als sie sich umgedreht habe, hätte sie sich einem Mann gegenüber gesehen, der ihr seine Hilfe angeboten habe. Auf ihre Frage, wer er sei antwortete er zunächst nur, dass der Tod nicht das Ende sei und dass er Noralee trösten wolle. Alsdann habe sie den Unbekannten gefragt, ob er die Stimme sei, die in den letzten Tagen zu ihr gesprochen habe. Auch hier wich der Fremde aus, er habe viele Namen und streckte ihr seine offene Hand entgegen. Nach kurzem Zögern habe Noralee die Hand ergriffen und sei von dem geheimnisvollen Mann – wenn es denn einer ist – auf einen rauschenden Maskenball in der Art, wie sie im Süden gerne gefeiert wird, geführt worden.

Gerald erzählte einen durchaus anderen Traum. Er habe wieder die Enthauptung des Schwarzen Schlächters erträumt, nur sei hier der Kopf zu Füßen einer Frau zur Ruhe gekommen, die er als Ravinell, den Engel der Barmherzigkeit, erkannte. Ravinell habe den Kopf aufgehoben und erfragt, warum Gerald dies getan habe. Gleichzeitig habe Gerald erkannt, dass sie nunmehr Ignacios Haupt in ihren Händen gehalten habe. Dann habe Sie noch einmal gefragt und die Antwort erhalten, dass es doch Anton war, den Gerald getötet habe. Hierauf antwortet die Engelin nur, dass Gerald es im Zorn getan habe. Sodann strömten Tränen über ihr Antlitz und sie wandte sich mit den Worten „Mit dem Tod ist alles vorüber“ von Gerald ab, um in der Dunkelheit zu verschwinden.

Man kann den beiden, aber wohl auch Kells und mir, recht deutlich ansehen, wie die Vermutungen in unseren Herzen kreisen. Nur eines ist mir inzwischen klar geworden: Die Erzählungen der letzten Stunden waren Erinnerungen an wahrgewordene Legenden und mitnichten bloße Phantasiegespinste. Ich werde getreulich sehen und berichten.

Tagebuchauszug von Noralee (13)

Die Zeit die ich alleine wartend im mittleren Turm verbrachte erschien mir endlos. Gerald hatte dem drängen von Clemens nachgegeben und war mit ihm und Kells durch den Spiegel in die Heimstadt der Engel gereist damit sie sich von unserer Geschichte überzeugen konnten. Derions Leiche lag unter den beiden Statuen und wieder einmal fragte ich mich, ob ich anders hätte handeln sollen. Eine Frage mehr auf meiner langen List von vielen anderen Fragen. Ob ER antworten für mich hatte? Erst war es nur Spielerei, als ich durch den Raum wanderte und immer wieder murmelte: „Ich will das du zu mir kommst.“ Doch dann merkte ich wie der Wunsch in mir immer drängender wurde und das ich mich immer einsamer fühlte, je öfter ich diesen Satz sagte. Und dann war SEINE Stimme da. Klar und deutlich und wieder mit diesem lockeren und zugleich leicht ironischem Unterton, der alles aber auch nichts bedeuten konnte. „Dann muss ich wohl auch kommen.“ Obwohl ich es mir gewünscht hatte, erschrak ich. Das war kein Traum. Er war kein Traum. Jede Antwort die er mir gab, warf 10 neue Fragen auf. Er kann sich sichtbar machen, ist, außerhalb meiner Träume jedoch nicht Stofflich. Trotzdem kann er Dinge manipulieren, verändern oder herbeizaubern. Er kann meine Gedanken lesen, eine sehr peinliche Erkenntnis. Einer seiner vielen Namen sei Avalun. Verwirrt er mich absichtlich oder denkt er einfach in ganz anderen Dimensionen als ich? Es strengt ihn an wenn er sich sichtbar machen muss und nach einer Weile sagte er er müsse zurück. Wohin? Dahin wohin ich ihm nicht folgen könne ohne zu sterben. Der Preis erschien mir dann doch etwas zu hoch. Und ich tröstet mich damit, dass ich ja irgendwann wider schlafen werde müssen. Zum Abschied schenkte er mir eine Narzisse. Ich hatte Ewigkeiten nicht an meine Lieblingsblumen gedacht, woher…???. Nächte Frage auf meiner Liste. Als die anderen zurückkamen, erklärte mir Gerald dass das Buch im Turm verschwunden sei. Dann schaute er überrascht auf die Blume und fragte ob ich sie herbeigezaubert hätte. Ich nickte nur und packte die Blume in den Rucksack. Warum wollte ich ihm nicht sagen woher ich sie wirklich hatte? Weil ich tief in meinem inneren wusste, das ich ein gefährliches Spiel spielte. Wenigstens diese Frage konnte ich mir selber beantworten. 6 Tage. Wieder einmal reisten wir 6 Tage durch einen der Tunnel, diesmal in Richtung Roter Turm. Ich dachte oft an Felix. Er währe wohl Wahnsinnig geworden. Das einzige was mich Wahnsinnig machte, war die Erkenntnis, das Kells wohl tatsächlich der Bruder von Osborn ist. Die beiden hatten wirklich sehr ähnliche Verhaltensmuster. Vorstürmen, genervt warten wenn es nicht schnell genug ging und wenn er sich dazu herabließ sein mürrisches Schweigen zu brechen, dann nur um sarkastische Sprüche abzulassen. Mir fielen dutzende kleine Gemeinheiten ein, die ich ihm gerne angezaubert hätte. Vorerst bereitet mir die Vorstellung genug vergnügen. Und vielleicht werde ich eines Tages dankbar sein das er da ist. Er kann vielleicht die Verbindung herstellen, die wir brauchen werden. Da war mir der schöne Clemens mit seinen ausschweifenden Geschichten schon wesentlich lieber, obwohl ich mir den Barden völlig anders vorgestellt hatte als ich alle seine Werke verschlang. Und auch wenn seine Fragen so manches Mal sehr aufdringlich wurden, machte er das mit seiner charmanten Art wieder wett. Und Gerald? Er ist nach dem Tod Derions völlig zusammengebrochen. Sein Tod hat alte Wunden bei ihm aufgerissen und begleitet von Selbstvorwürfen und der Ungewissheit um seinen Bruder, packte ihn große Verzweifelung. Ich sprach ihm Mut zu und nach einiger Zeit fing er sich wieder. In den nächsten Tagen kamen wir uns näher als während unserer gesamten Reise.

Das Tor am Ende des Ganges war erst einen Spalt breit geöffnet, als wir den Kampflärm dahinter vernahmen. Intuitiv legte ich einen Zauber über Gerald der ihn Beschützen sollte wenn er in den Kampf eingriff. Ein pferdegroßer, roter Löwe mit riesigen Flügeln kämpfte gegen eine Horde von Skeletten und einem Golem die von einem schwarzen, untoten Ritter befehligt wurden der von seinem untoten Streitross aus zu uns herüber schaute. Es ist schon sonderbar, dass einem in solchen Schockmomenten solche Kleinigkeiten auffallen wie das uralte Wappen derer von Winterfell, das den halbvermoderten Wappenrock zierte. Das der Ritter überhaupt auf uns aufmerksam wurde, war wohl meine Schuld. Den Kampf im Einzelnen wiederzugeben, ist fast unmöglich. Alles ging so schnell. Kämpfend bahnten sich Gerald und Kells einen Weg durch die Skelette um dem Löwen beizustehen. Dort wo die Engelsklinge die Untoten traf, zerfielen sie zu Staub. Kells musste da schon öfters draufhauen um einen gleichen Effekt zu erzielen. Indes nahm der Ritter Kurs auf Clemens und mich um uns mit seiner Lanze aufzuspießen. Ich war wie erstarrt und völlig verdutzt als der Barde plötzlich, wie auf einer Bühne stehend, mit lauter klarer Stimme und überladenen Gesten auf den Ritter einredete, dabei zog er seinen Umhang aus und während er ihn mit einer plötzlichen Bewegung dem Ritter und seinem Ross entgegen schleuderte, zischte er mir zu: „Laufen sie.“ Als der Umhang den Blick auf den Ritter kurz unterbrach, konnte ich mich tatsächlich aus meiner Starre lösen und ausweichen. Daraufhin schwang der Ritter einen, in eine kalte blaue Flamme gehüllten Streitkolben. Ich weiß nicht was diesen Teufelsbarden geritten hat. Er stürzte der Waffe entgegen, lies sich von ihrem Schwung mitreißen um so wiederum den Ritter mitzureißen der nun mit dem Rücken zu mir stand. Mit Hilfe meines Zaubers schlug sich der Ritter die Waffe selber in das Gesicht. Der Effekt war grauenhaft. Er schrie bestialisch unter dem eingedrückten Helm und versuchte die Waffe herauszuziehen. Aus den Augenwinkeln registrierte ich wie der Löwe auf den 2,5 Schritt großen Golem sprang und gleichzeitig stürzte sich Gerald auf dieses Monster. Bin ich denn umgeben von lauter Wahnsinnigen? Oder von wahrhaftigen Helden von denen man sonst nur in Geschichten las? Es brauchte nicht mehr als ein, zwei gezielter Schläge Geralds mit der Engelsklinge und das Monster brach zusammen. Als ich bemerkte dass Clemens die missliche Lage des Ritters ausnutzte um den Sattelgurt seines Rosses zu durchtrennen, stürzte dieser zu Boden. Mit einem Mal fühlte ich mich an unseren letzten Kampf erinnert in dem Derion sein Leben lies. Und ich lies mich von meinen eigenen Grenzen aufhalten? Nein, nicht noch einmal. Ich weiß nicht ob ich die Worte ausgesprochen habe oder nicht. Eine unbändige Wut ergriff mich, der eine eisige Ruhe folgte. Im vollen Bewusstsein darüber was ich da tat, gebot ich der Zeit sich meinem Willen zu beugen. Wie ein Echo registrierte ich, das SEINE Stimme mich unterstützte. Und es war so leicht. Völlig Mühelos bündelte ich die Kraft, kanalisierte sie durch mich hindurch um ihr meine Struktur zu verleihen und der schwarze Ritter begann zu zerfallen und wurde zu dem was er von Natur aus schon längst hätte sein sollen. Ein Häuflein Asche. Und mir zitterten die Beine, so dass ich mich setzten musste. Nicht weil es so anstrengend war und ich kraftlos gewesen wäre. Sondern weil es so leicht gewesen war. So Mühelos, So Selbstverständlich. Das führte mir überdeutlich vor Augen, was Möglich ist wenn man sich selber nicht einschränkt und Grenzen zieht. Wie in Trance registrierte ich, dass Gerald und Kells die restlichen Skelette zerstörten, dann war es still. Der Löwe sprach zuerst. Mit klarer, dunkler Stimme bedankte er sich für die Hilfe und dann erblickte er Kells. Demütig beugte er sein mächtiges Haupt vor ihm und sprach ihn mit „Mein König“ an. Offensichtlich war Kells darüber ebenso verblüfft wie wir anderen. Das folgende Gespräch war verwirrend und… wer mag es Glauben? Es warf jede menge neuer Fragen auf.

 Der Löwe hieß Karneol und er war ein Wächter der über den Schlaf seines Herrn wachen sollte der sich vor langer Zeit in dem Sarkophag schlafen gelegt hatte.

 Es gibt noch einen zweiten Wächter der eine ähnliche Waffe besaß wie die Engelsklinge und der im Grünen Turm den Schlaf eines anderen Herrn bewachte.

 Hin und wieder kamen Andere vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Die wohnten in den Räumen des Turms.

 Vor kurzem ist sein Herr erwacht. Er wollte zunächst in den grünen Turm um nach dem anderen Herrn zu sehen.

 Als nächstes wollte sich sein Herr auf den Weg machen die Oberhäupter zu suchen.

 Der Herr hat etwas für den König des Südens hinterlassen. (Amulett mit Krone u. Engelsymbol)

 Karneol weiß, dass Kells der König des Südens ist, hat ihn aber nie zuvor gesehen.

 Die Eindringlinge kamen durch ein Loch in der Nordwand des Turmes.

 Karneol ist so alt dass er in der Schlacht kämpfte in der die Dämonen hinter die Mauer verbannt wurden.

 Der Turm war identisch mit dem Grünen.

Das alles war so verwirrend. Ich musste eine Weile für mich sein. Also gab ich vor den Turm untersuchen zu wollen. Erstaunlicherweise machte Gerald nicht einmal den Versuch mich zu begleiten. Genauso wie er nicht einmal den Versuch unternahm mich vor dem Ritter zu schützen. Was war der Grund für seine Gleichgültigkeit? Nach dem Kampf mit dem Engel war er „natürlich“ Geschockt, nach dem Kampf mit Anton war er erfüllt von Trauer um Derion. Und jetzt? Auch wenn Gerald und ich uns näher gekommen waren, wusste ich eben immer noch viel zu wenig über ihn und die Leute mit denen ich reiste. Wer waren meine Gefährten? Der galante Meisterbarde, für den sich selbst Könige verbiegen damit er an ihren Hof kommt. Der schöne Bruder eines Engels, der vielleicht selbst ein Engel hätte werden sollen wenn das Schicksal es nicht anders gewollt hätte. Und der Südkönig höchst persönlich., wobei mir diese Vorstellung wirklich am meisten aufstößt. Auf einer der Treppen bin ich zusammengebrochen, zu erschöpft zum weinen und zu durcheinander um die Fäden zu entwirren. Da saß ich einsam und verwirrt auf einer Treppe in der Mauer, in der Etage unter mir drei stattliche, schöne Männer und es war ein Mann, der nur in meinem Kopf existierte, nach dem ich rief damit er mir Trost spendete und mich bestärkte. Noch während ich mich in meinem Selbstmitleid badete, spürte ich, dass er da war. Ich war froh und gleichzeitig überkam mich wieder die gleiche Verlegenheit wie beim letzten Mal. Ich werde dieses Gespräch nicht aufschreiben. Würde das geschriebene in die falschen Hände geraten, wäre Calimars Folter nur ein Abklatsch dessen, was mich erwarten würde. Ich muss herausfinden wem ich trauen kann. Wem ich mich anvertrauen kann. Auf der einen Seite brachte mir das Gespräch eine Erkenntnis die so großartig ist, dass ich die Ausmaße noch nicht einmal erahnen kann. Auf der anderen Seite, nahm er mir alles was mein ganzer Lebensinhalt war. Nahm mir jegliche Stütze, das ich mir vorkam wie ein Kleinkind das man zum ersten Mal auf die eigenen Füße stellt und von dem man nun erwartete das es die ersten Schritte tut. Was sage ich den anderen? Mein Kopf schmerzt, das Blut pocht durch meine Schläfen, das es weh tut. Ich gehe jetzt wieder hinunter. Möge der Eine uns bei…. Ach Noralee, du wirst deine Welt verändern mit dem was Avalun dir erzählt hat.

Gesprächsfetzten

Über Ihn:

Wer bist du? – Ich bin Avalun.

Bist du allein, oder gibt es andere die sind wie du? – Ich weiß es nicht. Aber ich kam nicht allein.

Woher stammt der Siegelring mit dem 1 Element des alten Winterfellwappens, den du trägst? – Ein Symbol meiner Heimat.

Du hast mir im Kampf gegen den Toten Ritter geholfen. – Nein. (nach kurzem zögern)

Gibt es noch andere Welten? –Mit Sicherheit eine.

Wo kommst du her? – Nicht von dieser Welt.

Wann kamst du her? – Vor langer Zeit.

Zeig mir deine Welt. – Ein riesige Stadt mit spitzen Türmen, eine Armada von Luftschiffen, Flügellöwen, andere Wundertiere und Krieger, prallen auf eine andere Armee und bekämpft sie.

Kannst du dorthin zurück? – Ich weiß nicht, bestimmt gibt es sie nicht mehr.

Bist du nicht freiwillig hier? – Doch. Wir wollten eine neue Welt finden, ohne Krieg, Tod und Leid. Kamen hier her und Brachten die Magie mit. Was du vermagst, ist nur ein Abklatsch, ein Schatten dessen was möglich ist.

Ist das deine wahre Gestalt? – Meine Ursprüngliche. Natürlich kann ich andere annehmen.

Liest du immer meine Gedanken? – Das wäre Unhöflich.

Er Konnte eine Blume herzaubern. Wusste meine Lieblingsblume.

Er sagt Zaubern ist eine Gabe.

Hast du hinter der Tür mit der Krone geschlafen? – Ich weiß es nicht.

Er sagt die Krone ist nicht von dieser Welt. Er weiß nicht warum sie hier ist.

Bist du ein Mensch? – Ja und Nein.

Bist du de Schläfer? – Ich weiß es nicht.

Über Uns:

Er fragt wo die anderen Magier sind. – Verbergen sich. – Er ist fassungslos.

Er fragt: Der Eine?!?! (unterdrückte aber mächtige Erregung –Wut? – Dann Nachfrage.

Ich erzähle im von der Schöpfung unserer Welt und von unserem Glauben. – Er ist Wütend. Alles Lügen.

Gibt es den Einen? – Nein.

Wenn die Menschen das erfahren, nimmt man ihnen ihren Halt und ihre Zuversicht. – Willst du dass sie weiter belogen werden und nicht die Wahrheit erfahren? – Nein.

Ohne Führung, Regeln habe ich keinen Halt. – Wer setzt die Regeln? Die, die die Macht innehaben, also willkürlich. Du musst alleine entscheiden was Falsch und was richtig ist.

Ich habe nie einen Krieg erleben müssen, – Ich fürchte das wird nicht so bleiben.

Was geschieht:

Was geschieht hier? – Ich weiß es nicht. Bin erst vor kurzem erwacht. Habe lange geschlafen.

Wie lange? – Ich weiß es nicht.

Warum hast du dich Schlafen gelegt? – Ich war müde.

Hat man dich zum schlafen gezwungen? – Das vermag niemand zu tun.

Was ihm geschah:

Du lebtest in Winterfell? – Es gehörte mir, bis man mich vertrieben hat.

Wer hat dich vertrieben? – Darüber will ich noch nicht sprechen?

Warum hat man dich vertrieben? – Darüber will ich noch nicht sprechen.

Warum kannst du nicht darüber sprechen? – Es macht mich wütend. Sollte ich mich nicht beherrschen können, würde es dich zerfetzen. Ich muss erst zu Kräften kommen, dann vermag ich mich besser zu kontrollieren.

Nicht drüber reden + Gründe seiner Vertreibung/Wut/etc. = Verrat (sehr bitter)

Ich:

Was kann ich tun um dir dabei zu helfen stärker zu werden? – Das tust du schon, du glaubst an mich.

Warum zeigst du dich mir? – Du bist etwas Besonderes.

Was ist Besonders an mir? – Du leuchtest wie ein Stern in einer dunklen Nacht.

Kannst du dich auch den anderen zeigen? – Wenn du das willst tue ich das.

Warum tust du was ich will? – Du bist etwas Besonderes.

storytelling/tagebuchauszuege_die_fuenf_tuerme.txt · Zuletzt geändert: 2011-01-09 09:43 von 127.0.0.1

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